Aufstockung sowie fördertechnische Anbindung des auf dem Areal des Pharma-Unternehmens Roche bestehenden Logistikzentrums um bzw. an ein 15 m hohes und in zwei Klimazonen eingeteiltes Hochregallager.
Der Einbau der Stockwerksfördertechnik erfolgte im bestehenden Gebäude und war äußerst anspruchsvoll, da die geringe Raumhöhe und das enge Säulenraster diverse Höhenanpassungen und einige Richtungsänderungen im Materialfluss erforderten.
Normaltemperaturlager: zwei 60 m lange Gassen für 8.849 Palettenstellplätze, zwei Regalbediengeräte (RBG) vom Typ MASTer 12-T mit PowerShuttle. Kühllager: eine 30 m lange Gasse für 3.622 Palettenstellplätze, ein RBG vom Typ MASTer 12-T. Die komplette Anlage hat Stöcklin mit der optimalen Förder- und Lagertechnik sowie Stöcklin logOS WMS ausgerüstet.
Die Roche-Gruppe hat eine nachhaltig platz- und zugleich energiesparende Systemlösung erhalten und ist dadurch für die wachsende Nachfrage nach Produkten im Bereich der personalisierten Medizin gerüstet.
Der Einbau der Stockwerksfördertechnik erfolgte bei laufendem Produktionsbetrieb im bestehenden Gebäude und war äußerst anspruchsvoll. Strenge Vorgaben hinsichtlich der Energie-, Hygiene- und Sicherheitsanforderungen und nach dem Regelwerk der „Good Distribution Practice“ (GDP) waren dabei zu berücksichtigen.
Zielsetzung war, die achtstöckige Logistikimmobilie durch ein rund 15 m hohes, vollautomatisch betriebenes Hochregallager (HRL) mit circa 12.450 Paletten-Stellplätzen in vertikaler Richtung und in der Breite über die gesamte Gebäudelänge zu erweitern. Darin sollten sowohl Rohstoffe als auch Verpackungsmittel und Fertigwaren mit unterschiedlichen physikalischen und chemischen Eigenschaften bevorratet und für den In- sowie Outbound zusammengestellt werden können. Um den begrenzt zur Verfügung stehenden Raum bestmöglich zu nutzen, ist die Anlage als Kanallager ausgebildet, das einen vergleichsweise geringen Platzbedarf erfordert.
Das installierte Kanallager wurde durch eine Brandschutz-/Klimatrennwand in zwei Bereiche unterteilt. In der 20-°C-Zone stehen rund 8.850 Paletten-Stellplätze in zwei 60 m langen Gassen zur Verfügung, die durch zwei 14 m hohe Regalbediengeräte (RBG) mit PowerShuttle ver- und entsorgt werden. Im Kühllager, in dem konstant 5 °C vorherrschen, ist ein auf 29 Doppelspiele ausgelegtes RBG, ebenfalls aus der MASTer Baureihe 12-T von Stöcklin, im Einsatz. Temperatursensible Stoffe und Präparate werden auf rund 3.600 Palettenstellplätzen zwischengelagert. Die Gassenlänge beträgt 30 m.
Erschlossen wird der neue Hochregallagerkomplex über zwei automatische Palettenaufzüge mit einer Einbauhöhe von 26 m ab dem Erdgeschoss. Darüber hinaus wurden im sechsten und siebten Obergeschoss in einem ersten Schritt angebundene Fördertechnikstrecken installiert.
Im Erdgeschoss der neuen Gesamtanlage sind der Warenein- und –-ausgang angesiedelt. Zu vereinnahmende Ladeeinheiten werden manuell von Holz- auf Kunststoffträger umgesetzt, Ladungen geprüft, bei Bedarf durch einen vollautomatischen Wickler mit Folie gesichert und mit Handgabelhubwagen bodeneben auf die Fördertechnik aufgegeben. Via Palettenaufzug erfolgt die Weiterförderung in das siebte Obergeschoss (HRL).
Im sechsten Obergeschoss befindet sich die Kommissionierung. Stöcklin hat diesen Bereich mit ergonomischen Features ausgestattet, welche die Arbeit der Lagermitarbeitenden erleichtern. Dazu zählen z. B. Hebebühnen und höhenverstellbare Handhabungsflächen sowie eine optimierte Anordnung von Bildschirmen, Tastaturen und Drucker.
Die Steuerung des Materialflusses erfolgt durch Stöcklin logOS WMS, welches an das vorhandene Lagerverwaltungssystem angebunden wurde. Bestandteil des WMS ist auch eine 2D-Visualisierung auf Basis von WinCC.
„Mit dem neuen Kanallager hat Stöcklin eine platz- und zugleich energiesparende Systemlösung realisiert, mit deren Hilfe wir adäquat auf die wachsende Nachfrage nach unseren Produkten im Bereich der personalisierten Medizin reagieren und das weitere Wachstum absichern können.“